Bereits in der Grundschule sollen den Schülerinnen und Schülern die Prinzipien der digitalen Welt nahegebracht werden. Sie sollen im Alltag Algorithmen erkennen, ihre Bedeutung beurteilen und selbst modellieren und programmieren können. Es gibt zahlreiche einfache Ideen, Apps und Tools, mit deren Hilfe diese Kompetenzen auf unterschiedlichen Niveaus eingeübt, trainiert und erreicht werden können. Codieren und problemlösendes Denken (Computational Thinking) sind Kompetenzen, die besonders an der Grundschule am Kirchberg gefördert werden sollen und in ihrem Schulkonzept verankert sind. Deshalb finden auch im Moment wieder die MINT-Projekttage statt, bei denen sich alle Schülerinnen und Schüler mit dem Ipad beschäftigen und lernen zu verstehen, wie digitale Geräte funktionieren und üben, Handlungsanweisungen für digitale Geräte, auch Algorithmen genannt, selbst aufzusetzen. In unserem Alltag treffen wir mehrmals täglich auf Gegenstände, die durch Computer gesteuert werden. Um fehlerfrei zu funktionieren, brauchen diese aber klare Befehle. Mit Hilfe des Programmierens kann den Kindern dies verdeutlicht werden. Im Rahmen der MINT – Projekttage machen sich die Kinder damit vertraut, dass man bei der Wiederholung von Befehlen, wie bei einem Muster eine Wiederholungsschleife programmieren muss. Man muss in den Computer eingeben, welche Voraussetzung gegeben sein muss, damit er den richtigen Befehl ausführen kann. Mit Hilfe von Wenn-dann-Entscheidungen wird den Kindern dieser Prozess verdeutlicht. Sie lernen eine „Programmiersprache“ kennen, die man beim Spielen und im Unterricht auf anwenden kann. Die Gründe für den Einsatz von Coding im Grundschulunterricht ab der ersten Klasse sind sehr vielfältig, wie z. B. hohe Schüleraktivierung: Coding schafft Handlungs- und Gesprächsanlässe, fördert das forschend-entdeckenden Lernen und die spielerische Herangehensweise und fehlertolerantes Arbeiten. Es findet in unterschiedlichen Fächern wie z.B. beim Schreiben einer Vorgangsbeschreibung oder Wegbeschreibung im Deutschunterricht oder beim Zeichnen von Mustern im Mathematikunterricht seine Anwendung. Unterstützung bei ihrem Vorhaben bekommt das Team der Grundschule am Kirchberg rund um Anja Scherer und Silke Mark von der Jugendtechnikschule von Nicole Baier. Mit ihr zusammen lernten die Erstklässler die Bee-Bots kennen. Es handelt sich um einen kleinen Roboter in Form einer Biene, der sich mit Hilfe von Tasten programmieren lässt und das analytische und vorausschauende Denken sowie die Problemlösekompetenz der Kinder auf spielerische Weise fördert. Mit den Bee-Bots erhalten bereits Grundschulkinder Einblicke in die elementare Robotik sowie in das Programmieren mit Hilfe von Codes. Sie erkennen, dass Roboter bzw. Computer nicht selbständig agieren, sondern vielmehr Befehle ausführen, die ihnen von uns Menschen in Form von verschiedenen Codes gegeben werden. Sie erleben außerdem, dass diese Codes ganz exakt und wohl überlegt sein müssen, damit die Maschine auch wirklich das tut, was wir wollen.
Durch den Beebot haben die Kinder verschiedene Lernchancen. Sie lernen durch aktives Tun, sie entwickeln ein Symbolverständnis und lernen vorausschauend und vernetzt zu denken. Die Kinder können eigene Ideen entwickeln und ausprobieren und lernen eigene Lösungswege zu finden. Am Ende der Projekttage gab es nur strahlende Gesichter der Grundschulkinder. Sie alle haben viel gearbeitet, getrüffelt, programmiert und sehr viele neue Erfahrungen gemacht. „Ich finde unsere MINT-Tage in jedem Jahr das besondere Highlight des Schuljahres“ meint eine Viertklässlerin. Und auch ein Erstklässler ist begeistert „So schön war es in der Schule noch nie!“ „Mir gefällt am besten, dass ich jetzt selbst Emails schreiben kann“, äußert sich ein Drittklässler und für das Mädchen aus der zweiten Klasse war die Erfahrung mit dem Greenscreen genial.
Auch die Schulleitung und das Team der Kolleginnen sind mit dem bisherigen Verlauf der MINT-Tage sehr zufrieden. „Es ist einfach eine tolle Möglichkeit, die Kinder um diese Skills zu bereichern“, meint das Schulleitungsteam - und ist sich sicher, dass ihre Mission „Unsere Grundschule goes digital“ der richtige Weg ist, besonders für eine Schule in der MINT – Region hier.